Und dann gabs keines mehr von Agatha Christie

Und dann gabs keines mehr - Sabine Deitmer, Agatha Christie

Mein erstes Agatha Christie Buch und ich weiß sofort, warum diese Frau die Meisterin der Krimis ist! Sie hat es geschafft, mich in diesem Buch bis zum Schluss vollends in die falsche Richtung rennen zu lassen. Raffiniert! 

 

Agatha Christie wollte ein Buch schreiben, indem 10 Menschen auf einer einsamen Insel sterben, ohne dass es lächerlich wirken würde.

Das hat sie geschafft. Als Grundlage diente ihr der Kinderreim "Zehn kleine Negerlein" und an diesen Reim hat sie sich auch wirklich gehalten. Verrückt. 

 

Also worum geht es denn jetzt?

10 unterschiedliche Menschen erhalten wie aus heiterem Himmel eine Einladung, Ferien  auf einer einsamen Insel zu verbringen. Sie nehmen an und kommen alle am gleichen Tag auf diese Insel, die nur per Boot zu erreichen ist. Schon am Abend stellt sich heraus, warum sie alle hier sind: es werden schwerwiegende Anschuldigungen gegen jeden Anwesenden erhoben und schwups, ist auch schon der erste tot. 

 

Wie war es?
Ich hab mir das Buch ja nicht einfach wahllos aus dem Regal gezogen, sondern es auf die Empfehlung von LyraLaJeune gelesen und wurde nicht enttäuscht! 

Bei Agatha Christie kann man wirklich sagen, Leichen pflastern ihren Weg! Die Geschichte wirkte ganz und gar nicht lächerlich und wie ich eingangs schon sagte, ich bin ihr bis zum Schluss in die falsche Richtung hinterher gelaufen. Das hat sie richtig gut hinbekommen. Ich glaube, der einzige Mord, den ich wirklich unrealistisch fand, war der das Erhängen (mehr kann ich nicht sagen). Ansonsten hat mich die Geschichte einfach gepackt, weil ich unbedingt wissen wollte, wer der ominöse Gastgeber und damit der Mörder ist. Und einen halben Stern ziehe ab, weil ich den knappen Sprachstil an manchen Stellen zu knapp fand und gern etwas mehr über die Personen erfahren hätte. So wirkten sie einfach wie Pappfiguren, die der Reihe nach umgekippt werden. 

 

Ich vergebe 4 1/2 Sterne, weil ich es beeindruckend fand auf so eine Buchidee zu kommen und sie dann auch noch souverän umzusetzen.