Stell dir vor, dass ich dich liebe von Jennifer Niven
Worum geht es und wie war es?
Jack & Libby. Libby & Jack. Erst einmal sind das nur Namen, aber Jennifer Niven füllt diese Namen mit Leben und mit einer je eigenen Lebensgeschichte. Jack ist ziemlich beliebt, gut aussehend und ist mit dem hübschesten Mädchen der Schule zusammen. ABER er hat auch ein großes Geheimnis. Er ist gesichtsblind. Er ist zwar mit dem schönsten Mädchen zusammen, aber er kann sich nicht an ihr Gesicht erinnern, er sieht ihr Gesicht nie im Ganzen und würde sie auch nie in einer Menschenmenge wiedererkennen. Jack erkennt nicht einmal seine Eltern oder Brüder wieder.
Also baut er sein Leben lang an einem Lügengerüst, damit niemand etwas von dieser großen Schwäche bemerkt.
Libby fällt auf, kann sich gar nicht unsichtbar machen, denn sie ist übergewichtig: genauer noch: sie ist Amerikas fettester Teenager gewesen, musste aus ihrem Haus herausgeholt werden mit einem Kran und geht nun nach vielen Jahren wieder auf die öffentliche Schule... wie wird der Neuanfang? Ist es ein Neuanfang, wenn einen doch die Geschichten und Erinnerungen von früher einholen?
Und dann gibt es da auch jemanden wie Jack, der ihr das Leben noch einmal schwerer macht und ihr als dem fetten Mädchen auch noch eine Zielscheibe auf den Rücken pinnt.
Eigentlich scheint es schwer, eine Liebesgeschichte um diese beiden Charaktere zu kreieren, aber Jennifer Niven ist es gelungen und sie konnte mich mit ihrer Geschichte gefangen nehmen, ABER leider kommt das Buch nicht an "All die verdammt perfekten Tage" heran. Das Buch war eindrücklicher, während "Stell dir vor, dass ich dich liebe" ein bisschen an der Oberfläche blieb und mir manches zu kurz kam und zu schnell aufgelöst wurde.
Es war ein gutes Buch, aber eben auch nicht mehr, weshalb ich nur 4 von 5 Sternen vergebe.