Spoileralarm

Update: Mein neues Lieblingsliebespärchen

Jake Djones und die Hüter der Zeit: Roman - Damian Dibben Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) - Damian Dibben, Michael Pfingstl

Wie schon versprochen, möchte ich nun die Liebesgeschichte, die als Nebenhandlung bei Jake Djones und den Geschichtshütern vorkommt, erzählen. 

Also für jeden, der diese Bücher noch lesen möchte, ich gehe hier nicht auf die Haupthandlung ein, sondern NUR auf diese Nebensache zwischen Rose und Jupitus, dennoch gibt es diesbezüglich eine Spoilerwarnung. :)

 

In Band 1 der Geschichtshüter Reihe von Damian Dibben lernen wir Jupistus Cole gleich zu Beginn kennen. Er wird als unterkühlt, arrogant und streng beschrieben. Er lächelt nicht und trägt immer perfekt sitzende Kleidung. Und dann wäre da noch Rose Djones, ebenfalls eine Agentin der Geschichtshüter und die Tante des Titelhelden Jake. Sie ist eher exzentrisch in ihrer Kleidung und eine etwas poltrigere Person, aber sehr herzlich und liebenswürdig. Nach 15 Jahren treffen sich Rose und Jupitus wieder und Jake kommentiert diese erste Begegnung für sich mit den Worten: "Sie schienen einander ungefähr so anziehend zu finden wie zwei gleichpolige Magneten." Hierzu muss ich aber sagen, dass schon diese Bemerkung mich hellhörig gemacht hatte und ich dem nicht so ganz zustimmen konnte. Die Ereignisse überschlagen sich und ich habe die beiden Figuren schon wieder aus dem Blick verloren, da lässt der Autor plötzlich diese Szene einfließen:

 

"Jupitus’ Räumlichkeiten waren genauso nüchtern und streng gehalten, wie sie es erwartet hatte: dunkle Möbel und ebenso dunkle Porträts, die von den Wänden starrten, und über allem hing der abgestandene Geruch von längst verstaubten Duftschalen.
»Ach, du meine Güte«, murmelte sie und ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Das ist ja die reinste Gruft.«
Rose ging hinüber zum Schreibtisch und durchsuchte vorsichtig einen Stapel perfekt Kante auf Kante ausgerichteter Papiere. Die untersten beiden zog sie heraus, damit Galliana sie auf Fingerabdrücke überprüfen konnte. Sie steckte die zwei Dokumente gerade in ihre Tasche, da entdeckte sie etwas, bei dessen Anblick ihr Herz einen Schlag lang aussetzte: Auf dem Schreibtisch stand eine kleine gläserne Dose mit goldenen Scharnieren und einem wunderschön verzierten Deckel; aber es war nicht die Dose, die ihre Aufmerksamkeit erregt hatte, sondern deren Inhalt – eine getrocknete Rosenblüte, unverkennbar mit ihren weißen und roten Tupfen. Unten an der Dose befand sich eine winzige Schublade. Rose öffnete sie und zog ein paar handgeschriebene Notizzettel daraus hervor. Keuchend ließ sie sich auf einen Stuhl sinken."

 

Warum Rose die Räumlichkeiten durchsucht, ist jetzt nicht entscheidend. Viel wichtiger ist, dass diese Rose von Rose Djones selbst gezüchtet wurde und nur einmal blühte für wenige Wochen. Die Notizen waren auch nicht von irgendwem, sondern von Rose. Tja und so klickert es langsam bei Rose und sie vermutet, dass der ach so unterkühlte Jupitus für sie brennt. Hach. Nun wäre alles so schön, denn einen Kuss gibt Dibben auch noch obendrauf, nachdem Jupitus Rose gerettet hat.

 

"Ehrfürchtig blickte Rose in Jupitus’ leuchtende Augen. Auf seiner Stirn glänzten Schweißperlen, sein Haar war nass und die Frisur zerzaust wie die des Titelhelden aus einem Mantel-und-Degen-Film.
»Hat Ihnen meine kleine Einlage gefallen?«, fragte er atemlos.
Rose sprang auf, schlang Jupitus die Arme um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich. Jupitus machte keine Anstalten, sich zu wehren."

 

Doch dann... stellt sich mal wieder die Oberzicke Ocean quer und erpresst den guten Jupitus (womit auch immer, kommt erst in Band 2 heraus), sodass dieser sich am Ende des Buches zu meinem Entsetzen auch noch mit der alten Hexe Ocean verlobt.

 

Tja, damit war natürlich eine schlaflose Nacht für mich vorprogrammiert. So etwas lässt mich nicht los und ich habe Herrn Dibben tausend Tode gewünscht. Nein, ehrlich. Diese nette Liebesgeschichte lässt er unvermittelt beginnen, auflodern und dann... Aaaah!

 

In Band 2 hat sich Rose dann erstmal damit abgefunden, dass Jupitus verlobt ist, aber durch intensive Blicke flammen auch ihre Gefühle wieder auf und schließlich kommt es auch zu so netten Szenen wie dieser hier:

 

"»Ich habe Krabben gekauft!«, rief Rose zur Villa hinauf und stieß mit dem Fuß die Gartentür hinter sich zu. »Ach, du meine Güte, was ist denn das?«, keuchte sie, als sie die Hunderte von Kerzen und Laternen erblickte, die Jupitus über die Terrassen verteilt hatte. [...]
»Nette Beleuchtung«, kommentierte Rose und ging hinüber zu seinem Liegestuhl. »Gibt es irgendwas zu feiern?«
»Durchaus nicht«, erwiderte Jupitus kühl. »Ich will nur etwas sehen, wenn ich mich von diesem verfluchten Stuhl fortbewegen muss. Es sei denn, du möchtest, dass ich mir das andere Bein auch noch breche.«
»Damit ich doppelt so viel Arbeit mit dir habe?«, gab Rose lachend zurück. »Bloß nicht.« [Rose kämpft mit einer entflohenen Krabbe, worüber sich Jupitus köstlich amüsiert]
»Lass die arme Kreatur laufen«, rief er Rose zu. »Sie hat sich ihre Freiheit redlich verdient. Außerdem hat sie es geschafft, mein tristes Dasein wenigstens für ein paar Sekunden erträglich zu machen.«
»Pass auf, dass du den Bogen nicht überspannst, Mister Cole!«, gab Rose gereizt zurück und stapfte zu seiner Liege. »Du bist ein unerträglicher, undankbarer Flegel. Sieh dir das an!« Sie hielt ihre Finger hoch, und Jupitus sah im Schein der Kerzen die vielen roten Striemen und Schnitte in der Haut. »Geschieht dir nur recht. Das war’s dann wohl mit dem Abendessen.«
»Kein Abendessen?«, fragte Jupitus bestürzt.
»Nein. Bist du taub? Und Geschichte gibt es heute auch keine.«
»Dann werden wir wohl auf Plan B zurückgreifen müssen«, erklärte er mit samtweicher Stimme und deutete auf einen Tisch, der halb unter der Bougainvillea verborgen war.
Rose sah genauer hin und traute ihren Augen nicht: Auf dem Tisch war ein regelrechtes Galadiner mit gegrilltem Fisch, frischen Salaten und Bratenaufschnitt vorbereitet. Und nicht nur das Essen war exquisit, auch an Festbesteck und Blumen hatte Jupitus gedacht.
Roses Wut schmolz dahin wie Schokoladeneis in der Mittagssonne. »Wie in aller Welt hast du das hinbekommen?«
»Nicht schlecht für einen undankbaren alten Miesepeter, nicht wahr?«, erwiderte Jupitus mit einem Zwinkern."

Tja und fast am Ende klärt sich auch endlich die Erpressung auf und Rose begreift, dass Jupitus Ocean nicht liebt.

 

"»Weißt du, weshalb wir heiraten?«

»Nicht einmal Gott weiß, weshalb«, erwiderte sie naserümpfend. »Die wahrscheinlichste Möglichkeit schien mir, dass sie dich mit einem Trank verhext hat oder etwas in der Art.«
»Ich habe ihr einen Antrag gemacht, als sie mir drohte, sie würde mich als Doppelagenten für Xi Xiang entlarven und handfeste Beweise dafür liefern, wenn ich es nicht täte. Ich hatte zu viel Arbeit in diese Operation investiert, um sie einfach aufzugeben.«
»Soll das heißen …«, stammelte Rose, »… willst du damit sagen, du liebst sie gar nicht?«
In diesem Moment geschah etwas sehr Seltenes: Jupitus’ Mundwinkel bogen sich zu einem breiten Lächeln nach oben.
»Rosalind«, fragte er mit einem Blitzen in den Augen, »wie konntest du je etwas anderes glauben?«"

 

Aber dann ist Schluss. So ein Mist, ehrlich. Kein Kuss, keine Liebesbeweise oder sonst irgendetwas. Auch wenn ich sagen muss, dass ich es bezaubernd finde, dass Jupitus als einziger Rosalind sagt zu Rose. Hach.... Und er lächelt auch nur sie an. Wirklich alles sehr Herz erwärmend. 

Und dennoch muss ich jetzt bis Mai warten, um mir das neue Buch auf Englisch zu besorgen. Furchtbar. Wie kann ein Autor nur so grausam sein. Tztz. :)

Entschuldigt meine langen Ausführungen, aber ich bin da gerade etwas zu sehr drin. ;)